Montag, 12. Juni 2017

THE WALKING DEAD: A NEW FRONTIER | REVIEW

Telltale's Steckenpferd geht in die dritte Runde. Doch kann Staffel 3 der Geschichte um Clementine in der Zombieverseuchten neuen Welt weiterhin von sich überzeugen?





















Als 2012 der erste Teil von Telltale's The Walking Dead veröffentlich wurde, hatte die Welt eine neue Lieblingsprotagonistin für sich entdeckt. In der Geschichte um Clementine gab es nicht zu selten die ein oder andere Träne und auch mit dem Prinzip der Entscheidungspflicht des Spielers, die den weiteren Spielverlauf maßgeblich verändern sollte, wurden wir das erste Mal in dieser Form so richtig konfrontriert. Auch Staffel 2 der Serie konnte von sich überzeugen. Also war meine Vorfreude auf die dritte und neuste Staffel natürlich enorm. Wie geht es weiter? Was wird aus Clementine? Wem schade ich mit versehentlichen Fehlentscheidungen? Alle, die genauso fühlen, waren zunächst skeptisch gegenüber dem Wechsel der Hauptfiguren. Doch wie schlägt sich "Der Neue"?

Szenenwechsel

Haben wir die ersten beiden Staffeln von The Walking Dead noch aus der Perspektive der kleinen Clementine erlebt, die unsere Herzen im Sturm eroberte, erleben wir das weitere Geschehen aus den Augen von Javier Garcia, einem Ex-Baseballstar mit mexikanischen Wurzeln. Gleich zu Beginn der ersten Episode wird man mit den Umständen und Erfahrungen der Familie Garcia in der Zombie- apokalypse vertraut gemacht. Nachdem sein älterer Bruder David mit seiner verletzten Mutter versucht ins Krankenhaus zu kommen, ist es nun an Javier für David's Frau Kate und ihren beide Kindern Gabe und Mariana in der Notlage zu sorgen. 

  Doch wie geht es mit Clementine weiter?

Die Kleine mit der Mütze hat jenachdem welche Wahl ihr bis hierher getroffen habt viel erlebt seit dem Ende der Staffel 2. Darüber werden wir größtenteils über Flashbacks ihrerseits informiert. Fans der Serie müssen sich jedoch leider damit abfinden, dass Clementine diesmal nicht mehr als ein Nebencharakter darstellt, der hin und wieder etwas zusätzliche Aufmerksamkeit zugespielt wird. Ich kann im Übrigen nur empfehlen die ersten beiden Staffeln von The Walking Dead noch vor A New Frontier zu spielen. Zwar kann man Entscheidungen über ein recht kurzes Auswahlmenü nachempfinden, doch fehlt die Bindung und Reichweite der getroffenen Entscheidungen der ersten beiden Staffeln. 

  Gewohnt überfordernd

Nur weil die Perspektive, aus der der Spieler das Weitergehen der Geschichte diesmal erlebt sich geändert hat, bedeutet das glücklicherweise doch nicht, dass die Tiefe, die uns geboten wird und die emotionale Lage in die uns Telltale erneut befördert einen Abbruch erleidet. Die Möglichkeiten treiben einen erneut in die Enge und man wünscht sich oft, nicht selbst entscheiden zu müssen. Welchen Weg ihr geht beeinflusst grundlegend die Beziehung zu den verschiedenen Charakteren. Ihr könnt zum Beispiel Pro-Clementine sein, was eure Familie zurückstellt oder zu eurer Familie halten, woraufhin ihr das Ansehen bei Clementine verringert. Die unterschiedlichen Möglichkeiten führen schließlich zu verschiedenen Enden, die vorallem durch das Über- oder Ableben einzelner Charaktere geprägt sind. Die getroffene Wahl, kann sich oftmals wie die falsche anfühlen, jenachdem mit welchen Personen man sich wünscht den Endscreen zu betreten, da man an Scheidepunkten oftmals nur wenige Sekunden Zeit hat zu reagieren. Obwohl die meisten Szenen geskriptet sind und regelmäßig mit Quicktimeevents versehen wurden, wird dies durch die erneut schön erzählte Geschichte jedoch niemals eintönig.

  Technik






















Wie gewohnt ist The Walkind Dead: A New Frontier auch diesmal in fünf verschiedene Episoden unterteilt, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wurden. Der Look von Telltale ist markant und funktioniert. Daran wurde auch diesmal nichts geändert. Man kann aber durchaus ein Polishing der Engine erkennen; Die Texturen wirken klarer und die Bewebungen der Figuren sind Flüssiger. Die Dialoge beschränken sich auf erstklassige Synchronsprecher, eine deutsche Sprachausgabe fehlt allerdings. Wer des englischen nicht mächtig ist, muss sich hier leider auf deutsche Untertitel beschränken. 

Fazit

Man muss einfach feststellen, dass die dritte Staffel von The Walking Dead nicht ganz an die ersten beiden Teile herankommt. Zwar ist das Spiel immernoch von Anfang bis zu einem der Enden fesselnd und bespaßt für knappe 7 Stunden Jeden, der an einer interessant erzählten Geschichte Interesse finden kann, überzeugt aber vorallem durch viele stumpf und nur oberflächlich kennengelernte Charaktere nicht vollkommen. Das soll nicht heißen, dass für das Spiel keine ganz klare Kaufempfehlung ausgesprochen werden kann, jedoch werden vorallem Fans der Serie nicht komplett befriedigt auf den Endscreen blicken.

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